Schlüsselloch-OP:
Auch bei Krebs möglich
Bei Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs war bislang meistens eine große Bauchoperation notwendig. Denn dann muss nicht nur die Gebärmutter raus, gleichzeitig müssen auch die Bänder, an denen sie aufgehängt ist, und zahlreiche Lymphknoten aus dem Bauchraum bis hinauf in die Nierenregion mit entfernt werden. Der Standard dafür ist auch heute noch vielerorts ein ca. 10 cm langer Längsschnitt in der Mittellinie der Bauchdecke, durch den
Hier ist die moderne Medizin inzwischen einen großen Schritt weiter gekommen – zum Vorteil der Patientinnen. Denn auch in solchen kniffligen Situationen können die Ärzte heute „durchs Schlüsselloch“ operieren – erheblich schonender als bei einer großen Operation, aber genauso sicher.
Wie bei einer Bauchspiegelung führt der Arzt dabei seine Instrumente durch drei bis fünf kleine Schnitte, die nur 5-10 Millimeter groß sind, in den Bauchraum ein. Das geschieht am Bauchnabel, rechts und links der oberen Schamhaargrenze sowie gegebenenfalls auch in Höhe der Hüfte und über dem Schambein.
Damit der Arzt alle Strukturen gut sehen kann, wird der Bauchraum mit Kohlensäuregas etwas „aufgeblasen“. Die Sicht ist dann sogar besser als bei einer normalen Operation, denn der Arzt sieht alles in 10-facher Vergrößerung in hochauflösender Bildqualität auf einem Monitor! Das macht die Methode auch so sicher – es kann kaum etwas übersehen werden.
Die Gebärmutter wird aus ihrer Aufhängung gelöst und über die Scheide herausgenommen, alle anderen Strukturen (Eierstöcke, Lymphknoten, Binde- und Fettgewebe) über die Endoskopie-Geräte.
Der große Vorteil: Die Operation verläuft weitgehend unblutig, weil seit etwa zwei Jahren ein Ultraschall-Skalpell eingesetzt werden kann, das gleichzeitig schneidet und verschorft. Damit lässt sich extrem präzise arbeiten, und der Blutverlust wird auf ein absolutes Minimum reduziert.
Das heißt: Es passiert genau das gleiche wie bei einer "offenen" Operation, und die Methode ist ebenso effizient – nur viel schonender für die Frau.